agzente 13: Anders Wohnen

Solarhaus, Bild: Wolf Probst


In Ulm leben 124.000 Menschen, und alle brauchen ein Dach über dem Kopf. In diesem Heft stellen wir verschiedene Möglichkeiten vor, in Ulm zu wohnen: im gemeinschaftlich geplanten Mehrfamilienhaus, als Flüchtling, in der WG, im Wohn- und Geschäftshaus an einem der wichtigsten Verkehrsknoten. Die Stadt Ulm sorgt für Wohnraum für Menschen in schwierigen Situationen.

Ulm ist eine florierende Stadt, der Wirtschaftsmotor brummt. Immer mehr Menschen wollen hier leben. Das Ergebnis zeigt sich in riesigen Baustellen, Staus, vielstöckigen Wohnburgen, Containern. Jede Baulücke wird mit Wohnraum gefüllt, der Platz ist begrenzt. Aber kann man die Stadt endlos verdichten? Wie viel Platz braucht ein Mensch zum Leben?

Einem Flüchtling stehen in Deutschland rechtlich 7m² Wohnfläche zu. Rein theoretisch, oft gibt es schlicht nicht so viel Platz. Unsere Gesellschaft sieht sich nicht in der Lage, mehr Raum zur Verfügung zu stellen. Aber wer kann so wichtig sein, dass er die zehn- oder zwanzigfache Fläche für sich alleine beansprucht? Klar: Wer sich's leisten kann. Mieten und Immobilien sind eine Preisfrage. Wer mehrere Hunderttausend Euro verdient, kann sich beliebig viel Wohnraum kaufen, auch in der eng begrenzten Innenstadt. Inzwischen wird es fast als Naturgesetz hingenommen, dass Altbauten auch bei noch guter Bausubstanz der Abrissbirne zum Opfer fallen und die Grundstücke an private Investoren verhökert werden, die dann eben an den Meistbietenden verkaufen oder vermieten.