Neue Formen, neue Möglichkeiten

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Neue Formen, neue Möglichkeiten

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Die hinter uns liegende pandemische Zeit hat uns allen viele Einschränkungen und eine stark veränderte Arbeitswelt gebracht. Aber auch neue Möglichkeiten und andere Kommunikationswege.

Am Anfang stand die Sorge, ob Themen wie Klimaschutz, Energie- und Verkehrswende oder nachhaltige Angebote für Verbraucherinnen und Verbraucher nun untergehen, da die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein einziges Thema gerichtet war. Abgesagte Veranstaltungen, Kontaktbeschränkungen und die Verlagerung vieler Tätigkeiten in die Einsamkeit des Homeoffice haben viele Organisationen als hinderlichen Einschnitt in die Arbeit wahrgenommen. Gemeinsam mit Kooperationspartnern ist das Agenda-Büro daraufhin bewusst aktiv geworden und hat Ideen entwickelt, um trotzdem in Kontakt zu bleiben und die Öffentlichkeit zu erreichen.

Der Boom der Videokonferenzen
Innerhalb kurzer Zeit waren wir in der Lage, Videokonferenzen zu organisieren. Gruppentreffen, Infoveranstaltungen, Projektteamsitzungen, Fortbildungen - alles wurde online möglich. Die Hemmungen, in Kamera und Mikro zu sprechen, wurden mit jedem überstandenen Termin geringer, und schon nach wenigen Sitzungen tauschten wir uns fast genauso intensiv aus wie bei einem persönlichen Treffen. Mehr noch: viele stellten fest, dass diese Art der Konferenz effizienter und weniger zeitraubend ist als analoge Termine und weite Anreisen wegfallen. Sicher werden viele Meetings auch in Zukunft online stattfinden, ganz freiwillig und ohne Kontaktbeschränkungen.

Niemanden ausschließen
Gleichzeitig wurde klar, dass auf diese Weise auch Menschen ausgeschlossen werden, weil sie technisch nicht entsprechend ausgestattet sind, mit den digitalen Plattformen nicht zurecht kommen oder diese Art Austausch ablehnen. Dann kamen erste Lockerungen der Beschränkungen auf, persönliche Treffen in kleinen Gruppen und unter bestimmten Vorkehrungen wurden wieder möglich. Jedoch gibt es Personen, die direkte Begegnungen vermeiden wollen oder müssen, zum Beispiel weil sie einer Risikogruppe angehören. Auch diese Richtung birgt also die Gefahr der Ausgrenzung. Daher haben wir für einen Teil der Angebote der lokalen agenda sogenannte Hybrid-Veranstaltungen eingeführt: Eine Gruppe von bis zu 12 Teilnehmenden nimmt persönlich vor Ort teil, während per Bildschirm Online-Gäste oder sogar Referenten zugeschaltet werden können.

Auf Menschenfang mit Frischluftveranstaltungen
Für erneuerbare Energieprojekte wollten wir die Sommermonate nutzen und interessante Informationsangebote schaffen. Zwei Kooperationspartner ermöglichten kurzfristig Besichtigungen von Solarstrom- und Windstromkraftanlagen in unserer Region. Beide Exkursionen stießen trotz oder gerade wegen Corona auf großes Interesse und waren nahezu ausgebucht. Auch in Zukunft werden wir verstärkt auf solche Angebote setzen, um Themen wie Klima- und Naturschutz oder Artenvielfalt besonders anschaulich darstellen zu können.

Themen auf die Straße bringen
Wie aber können wir die breite Öffentlichkeit mit den wichtigen Zukunftsfragen erreichen, die in diesen Zeiten nicht unter den Tisch fallen dürfen? Wie die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Klimawandel richten, auf die Frage nachhaltiger Mobilitätsformen oder wie wir uns in Zukunft ernähren wollen? Wie erreichen wir, dass durch Wiederaufbaumaßnahmen die richtigen Leitplanken gesetzt und die Chance zum Wandel genutzt wird? Viele Ulmer Organisationen haben diese Fragen beschäftigt und zu einem neuen Netzwerk für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit geführt. Als erste Maßnahme wurde ein Fahrplan für eine Reihe monatlicher Kundgebungen und Mahnwachen zu wechselnden Schwerpunkten erarbeitet: Ende Mai fand die erste Mahnwache auf dem Münsterplatz mit der Forderung nach einer "Mobilprämie für alle" statt, Anfang Juli hieß es aus aktuellem Anlass "Mehr Platz fürs Rad!". Ende Juli forderten mehrere Organisationen unter dem Titel "Klimaschutz JETZT!" unter anderem den Ausstieg aus der Kohleverbrennung bis 2030 und ein Verbot von Inlandsflügen. An allen Veranstaltungen nahmen unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit mehrere hundert Menschen teil, immer unter Wahrung des Mindestabstands und mit Mund-Nasen-Schutz. Weitere Themen für den Herbst sind in Vorbereitung.

Neue Mitwirkende willkommen
Wer sich trotz oder wegen der Corona-Krise für eine Mitwirkung bei der lokalen agenda oder in einer unserer Partnerorganisationen interessiert, findet auch in diesen Zeiten spannende Aufgaben, engagierte Teams und gute technische Möglichkeiten, sich auch online einzubringen. Wenn Sie neugierig geworden sind, gerne im Agenda-Büro melden!

Petra Schmitz


Kontakt: Agenda-Büro, Tel. 0731 161 1015, p.schmitz@ulm,de