Offener Brief des AK Energie zur Energiewende: An die Bundestagsabgeordneten unserer Region

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Offener Brief des AK Energie zur Energiewende: An die Bundestagsabgeordneten unserer Region

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Wir wenden uns mit diesem Schreiben an Sie mit der Bitte um Unterstützung. Der Respekt vor dem Leben und der Gesundheit der Menschen veranlasst die Verantwortlichen der Regierungen, der Behörden, der Wirtschaft, die Menschen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zu raschem, umsichtigem und konsequentem Handeln. Genau darum geht es auch beim Klimaschutz. Beide Krisen treffen die Menschheit weltumfassend. Hilfe und Lösungen können deshalb in letzter Konsequenz auch nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn es gelingt, sowohl vor Ort, regional, landesweit und international gemeinsam zu handeln.

Im Gegensatz zur Viruspandemie wird das Fieber des Erdklimas nicht mit Abstandhalten, Masken, Medikamenten und Impfstoffen erfolgreich zu bekämpfen sein. Über viele Jahre haben die Entscheidungsträger den Klimawandel auf die lange Bank geschoben. Wohl immer in der trügerischen Hoffnung, dass ja noch ausreichend Zeit zum Handeln sei. Die Fieberkurve der Erderwärmung, die damit verbundenen zunehmenden Dürreperioden, punktueller Starkregen mit negativen Folgen für die Wälder, Felder und unseren Lebensraum, zwingt uns heute, eine lebenswerte Zukunft zu sichern.

Mit großer Sorge nehmen wir wahr, dass Teile der politischen Entscheidungsträger den kurzsichtigen Einflüsterungen einiger Vertreter der Industrie und der Energiebranche erliegen. Bereits in der Vergangenheit hat dies dazu geführt, dass durch die Novellierung des EEG (2009 u.2012) mehr als 80.000 Arbeitsplätze in der Photovoltaikbranche vernichtet wurden. Der für das Erreichen der Klimaschutzziele (Paris 2016) notwendige Ausbau der Windenergie und anderer Bereiche der erneuerbaren Energien wurde ausgebremst. Alle diese Fakten sind Ihnen bekannt.

Aktuell geht es uns mit diesem Brief darum, dass...

  • der 52 GW-Deckel für den Ausbau der Photovoltaikanlagen nun umgehend beseitigt wird. Es kann nicht sein, dass der Klimaschutz und die Energiewende den kurzsichtigen politischen Interessen einer Minderheit zum Opfer fallen.
     
  • die Bestrebungen der Bundesnetzagentur unterbunden werden, den Nutzern von Photovoltaik-Bestandsanlagen und künftigen Neuanlagen, die Nutzung ihres Eigentums zur Eigenstromversorgung zu untersagen. Die Pläne dieser Behörde lassen nur den Schluss zu, dass die Bürgerenergie als wesentlicher Träger der Energiewende den Interessen der Energiekonzerne geopfert werden soll.

Ein zu erwartendes Investitionsprogramm für die Wirtschaft und für den Erhalt von Arbeitsplätzen für die nächsten Jahre kann nicht bedeuten, dass finanzielle Mittel für Altindustrie und fossile Energie verschwendet werden. Langfristige Zukunftssicherung, eine sichere Lebensgrundlage für Mensch und Natur, erfordert mehr denn je Ökonomie und Ökologie zusammen zu denken. In Verantwortung für unsere nachfolgenden Generationen und die Sicherung der Lebensgrundlagen bitten wir Sie deshalb, Ihre Mandate zu nutzen, der Energiewende neuen Schwung zu verleihen. 

Unterstützen Sie unsere Forderungen: 

  • Abschaffung des PV-Ausbaudeckels;
     
  • Sicherung der Rechte zur Eigenstromversorgung für PV-Anlagenbesitzer.

Wer den offenen Brief in einer zweiten Runde mitzeichnen möchte, wendet sich an das Agenda-Büro (p.schmitz@ulm.de, Tel. 0731-161-1015)